Fische in unserem Verein

Störe

Störe:

Unterstamm:    Wirbeltiere
Überklasse:      Kiefermäuler
Reihe:              Knochenfische
Klasse:             Strahlenflosser
Störarten:         Sibirischer Stör
                         Russischer Stör
                         Adrianischer Stör
                         Glatt Stör
                         Persischer Stör
                         Sternhausen
                         Löffel Stör





Europäischer Stör:


Acipenser sturio.jpg

Merkmale:

 Der Europäische Stör wird bis zu 3,4 Meter lang und kann mehr als 300 Kilogramm wiegen. Seine Farbe variiert von bräunlich-grün bis blauschwarz; die Seiten sind heller. Der Europäische Stör sieht dem Atlantischen Stör (Acipenser oxyrinchus) sehr ähnlich; beide Arten sind schwer zu unterscheiden.

Die Gestalt des Europäischen Störs ist haiförmig, die Rückenflosse ist weit nach hinten verlagert. Der Stör weist fünf Längsreihen von Knochenschilden auf. An den Körperseiten finden sich je eine mit 24 bis 40 sehr eng gestellten und sich teils überlappenden Seitenschilden. Hinzu kommen zwei Reihen mit Bauchschilden und eine Reihe mit gehöckerten Rückenschilden.


Ernährung:

 Ihre Nahrung nehmen Europäische Störe am Gewässerboden auf. Sie besteht hauptsächlich aus verschiedenen Würmern (Annelida: Aphrodita, Tubifex, Nephtys, Stylaroides), Weichtieren, Krebsen (Garnelen, Strandkrabben, Flohkrebsen) sowie Mückenlarven und kleinen Fischen.

 

Lebensweise:

 Noch im 19. Jahrhundert gab es zahlreiche Störe in der Nordsee und der Ostsee, im Atlantik und den dorthin mündenden Strömen wie Rhein, Elbe, Weser und Weichsel. Die wachsende Umweltzerstörung, Flussbegradigung, Schifffahrt und Überfischung rotteten den Stör in Deutschland überall aus.

Genetische Untersuchungen an Museumsmaterial zeigen, dass die Stör-Populationen in der Ostsee und ihren Zuflüssen nicht vom Europäischen Stör, sondern vom Atlantischen Stör gebildet wurden. Der Europäische Stör befand sich dort bereits vor 1200 bis 800 Jahren auf dem Rückzug. Als Grund dafür wird der Abfall der Wassertemperaturen der Ostsee im Verlauf der sogenannten Kleinen Eiszeit (16.–19. Jahrhundert) angenommen; der Europäische Stör benötigt mit circa 20 °C deutlich höhere Temperaturen als sein Vetter aus dem Atlantik. Dem Atlantischen Stör genügen schon 13 °C.

Eine Wiederansiedlung des Europäischen Störs an der deutschen Nordseeküste und ihren Zuflüssen ist frühestens ab 2009 geplant. Maßnahmen zur Wiederansiedlung des Atlantischen Störs werden in der Oder und Ostsee bereits durchgeführt.

In den letzten Jahren werden verstärkt exotische Störarten und bastardisierte Störe für Teichzuchten und als Zierfische verkauft. Einige dieser Tiere wurden ausgesetzt oder konnten entkommen. Sie stellen in natürlichen Gewässern eine Gefahr für die beiden sehr seltenen heimischen Störarten dar. Die Wiederansiedlung von heimischen Stören ist durch diese ausgesetzten Tiere gefährdet.

Der Europäische Stör war Fisch des Jahres 2001 und 2014. Im Jahr 2001 war noch nicht bekannt, dass im 19. Jahrhundert in den östlichen Teilen Deutschlands der Atlantische Stör heimisch war.


Europäischer Hausen:


Hausen (Huso huso L.)editDOB.JPG
 

Merkmale:

Der Hausen weist die typische langgestreckte Gestalt der Störe mit fünf Reihen von Knochenschilden und heterocerker Schwanzflosse auf. Im Vergleich zu anderen Stören ist der Körper massig und gedrungen. Die Tiere sind dunkel- bis blaugrau mit hellerem Bauch und Knochenschilden. Die Schnauze ist bei Tieren aus dem Schwarzen Meer relativ kurz und breit gerundet und bei Tieren aus dem Kaspischen Meer länger gestreckt. Wie beim Kaluga-Hausen (Huso dauricus) ist das Maul halbmondförmig und so breit, dass es bis zum Rand der Schnauze reicht. Im Gegensatz zu dem der Störe (Acipenser) öffnet es sich nach vorne hin und die davor sitzenden vier Barteln sind seitlich abgeflacht und gefranst. Die Kiemenmembranen beider Seiten sind verbunden und an der Bauchseite frei. Die Kiemenreuse weist 17 bis 36 Dornen auf. Im Gegensatz zum Kaluga-Hausen liegt der höchste Punkt des Rückens hinter dem ersten Rückenschild. Die 9 bis 17 Rückenschilder sind abgerundet, hinter der 48- bis 81-strahligen Rückenflosse liegen keine Schilde. Die 28 bis 60 Seitenschilder stehen getrennt und sind gut sichtbar oder fast von der Haut absorbiert. Das Gleiche gilt für die 7 bis 14 Bauchschilde, die bei Jungtieren deutlich zu sehen sind. Die Haut zwischen den Schilden ist weitgehend nackt. Zwischen dem Anus und der 22- bis 41-strahligen Afterflosse liegen 0 bis 3 Schilde.


Ernährung:

 Hausen sind im Gegensatz zu den meisten anderen Stören aktive Jäger, die im freien Wasser in Tiefen bis über 170 Meter jagen und sich vorwiegend von anderen Fischen ernähren, wobei Heringsartige wie die Europäische Sardelle im Schwarzen Meer und Clupeonella- und Alosa-Arten im Kaspischen Meer sowie Grundeln die Hauptbeute ausmachen. Daneben werden auch Weichtiere und verschiedene Krebstiere gefressen und es liegen sogar einzelne Berichte über die Erbeutung von Wasservögeln und Robben vor.


Lebensweise:

Zum Laichen wandern die Tiere in die Flüsse ein. In der Donau stiegen die Hausen ursprünglich bis ins deutsche Gebiet auf. Die Tiere laichen alle zwei bis vier Jahre. Wanderungen können das ganze Jahr über stattfinden, wobei die Hauptwanderzeit von Oktober bis November sowie im Februar und März liegt. Die im Herbst wandernden Tiere überwintern an tiefen Stellen im Fluss und laichen gemeinsam mit den im Frühjahr wandernden von April bis Juni. Die bis zu 7 Millionen Eier pro Weibchen werden an tiefen Stellen mit steinigem Untergrund und kräftiger Strömung abgesetzt. Die Jungtiere schlüpfen nach 8 bis 10 Tagen und lassen sich von der Strömung flussabwärts treiben, wobei bis zu 60 km pro Tag zurückgelegt werden können. Nachdem sie sich sieben bis acht Tage vom Dotter ernähren, beginnen sie ab einer Länge von etwa drei Zentimetern Fischlarven zu erbeuten. Die Jungtiere halten sich den Sommer über vorwiegend im flachen Flusswasser auf und erreichen noch im ersten Jahr das Meer, wo sie bis zur Geschlechtsreife bleiben. Diese wird von Männchen mit 10 bis 16 Jahren erreicht, von Weibchen erst mit 14 bis 20 Jahren. Das Alter vier Meter langer Tiere wurde auf etwa 100 Jahre bestimmt.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Europäischen Hausens umfasste das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer, das Kaspische Meer und die Adria sowie jeweils deren größere Zuflüsse. Die Art ist aus der Adria und dem Asowschen Meer verschwunden. Im Schwarzen Meer wandern die letzten Bestände zum Laichen in die Donau, im Kaspischen Meer in den Ural. Die Bestände in der Wolga werden durch Besatz erhalten. Auf Grund der Langlebigkeit der Tiere können einzelne Individuen auch noch in den Gebieten angetroffen werden, in denen heute keine Fortpflanzung mehr möglich ist.

In der Donau trat die Art früher bis nach Österreich, seltener sogar bis Deutschland auf und war damit unter den Stören der anadrome Wanderfisch mit der längsten Wanderstrecke (maximal 2320 Kilometer). Die wichtigsten Laichgründe lagen im Bereich der heutigen ungarisch/slowakischen Grenze. Das gesamte obere Verbreitungsgebiet wurde durch den Bau der Staudämme Kraftwerk Eisernes Tor 1 und Kraftwerk Eisernes Tor 2 1972 bzw. 1984, die für die Art nicht passierbar sind, abgeschnitten. Laichgebiete in der Donau wurden im Jahr 2003 noch im Bereich der bulgarisch-rumänischen Grenze, Flusskilometer 755 bis 840, etwa zwischen Lom und Artschar, registriert. Laichplätze lagen in Wassertiefen zwischen 9 und 22 Meter auf Kies oder Grobsand in Bereichen mit deutlicher Strömung, oft im Bereich von Flussinseln.

Sterlet:

Sterlet (Acipenser ruthenus)
 

Merkmale:

Der Sterlet besitzt einen schlanken Körper mit einem unterständigen, vorstreckbaren Maul. Er hat eine dunkelgraue bis braune Grundfärbung, der Bauch ist gelblich bis weiß mit rotem Schimmer.

An der leicht aufwärts gebogenen Schnauze befinden sich vier gefranste, gleich lange Barteln in einer Querreihe, die bis zum vorderen Mundrand reichen. Er besitzt insgesamt fünf Reihen von Knochenplatten als Körperbedeckung: 11 bis 17 elfenbeinfarbige Rückenschilder mit scharfen Kamm und Haken sowie 60 bis 70 Seitenschilder, die von der Schwanzwurzel bis zum Kiemendeckel reichen. 16 bis 18 der Knochenplatten sitzen zwischen den Brust- und den Bauchflossen. In der Haut gibt es noch ganz kleine Schüppchen.

Die Schwanzflosse ist wie bei allen Stören asymmetrisch aufgebaut (heterocerk), wobei der obere Teil länger als der untere ist. Die Rücken- und die Afterflosse befinden sich im letzten Viertel des Körpers.

 

Ernährung:

 Der Sterlet ernährt sich vorwiegend von Wirbellosen wie Würmern, Schnecken, Insektenlarven und Kleinkrebsen. Im Winter sucht der Fisch tiefere, ruhige Zonen auf.

 

Lebensweise:

 Der Sterlet ist ein Fließgewässer liebender (rheophiler) Bodenbewohner, der auch gelegentlich im Brackwasser vorkommt. Die laichreifen Sterlets ziehen im April bis Juni die Flüsse hinauf, wo sie auf Kies laichen. Dabei kann ein Weibchen mehr als 10.000 Eier ablegen, die an Steinen festkleben. Die Brut wird, nachdem sie nach vier bis fünf Tagen geschlüpft ist, von der Strömung fortgetragen. Nach etwa 3 bis 5 Jahren sind die Männchen und nach 7 bis 9 Jahren die Weibchen geschlechtsreif.

Der Sterlet ist eine von 21 Arten der Gattung Acipenser. Zu der Gattung gehören auch der Europäische Stör (A. sturio) und der Waxdick (A. gueldenstaedti), die ebenfalls in europäischen Gewässern anzutreffen sind.

 





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