Steinbeißer
Steinbeißer:Überfamilie: Schmerlenart
Familie: Steinbeißer
Weitere Arten: Kaspischer Steinbeißer
Kaukasischer Steinbeißer
Venezianischer Steinbeißer
Balkan-Steinbeißer
Gold-Steinbeißer
Italienischer Steinbeißer
Kaspischer Steinbeißer
Rumänischer Steinbeißer
Steinbeißer:
Der Steinbeißer (Cobitis taenia, auch Dorngrundel genannt)

Merkmale:
Steinbeißer erreichen eine Länge von 8 bis 10 cm, Weibchen vereinzelt auch bis 12 cm. Das Gewicht beträgt 20 bis 60 g. Der Rücken weist eine gelbbraune von vielen kleinen dunklen Flecken unterbrochene Färbung auf. Auf der Bauchseite sind die Schuppen blassgelb bis orange gefärbt. Der auf dem Rücken befindliche Kamm hat mehrere Reihen schwarzgrauer Flecken. Der Körper ist länglich. Am Maul hat der Steinbeißer 6 Barteln. Unter den Augen befindet sich je ein zweispitziger, aktiv beweglicher Dorn, mit dem er schmerzhafte Stiche zufügen kann.
Nahrung:
Die Nahrungssuche erfolgt nachts. Hierfür wird der Sand auf der Suche nach Kleintieren und organischem Material durchgekaut.
Lebensweite:
Es werden langsam fließende Bäche, Flüsse und stehende Gewässer mit klarem sauerstoffreichem Wasser bevorzugt. Steinbeißer kommen dort an flachen und sandigen oder steinigen Stellen vor, häufig in größerer Anzahl. Sie graben sich in den Grund ein, wobei dann nur noch Kopf und Schwanz herausragen. Der Sand wird durch die Kiemen wieder ausgestoßen. Für das Überleben der Fische ist es wichtig, dass sich der Untergrund regelmäßig umlagert.
Steinbeißer verfügen über die Möglichkeit einer akzessorischen Darmatmung. An der Wasseroberfläche verschluckter Luft wird im Enddarm Sauerstoff entzogen. Die verbrauchte Luft wird durch den After ausgeschieden. Die Überbrückung sauerstoffarmer Zeiten wird dem Steinbeißer so erleichtert.
Der Steinbeißer erreicht ein Alter von 3 bis 5 Jahren. Als Maximum in Gefangenschaft werden 10 Jahre angegeben.
Der Steinbeißer ist in Sibirien und ganz Europa, mit Ausnahme von Irland, Schottland, Wales und dem nördlichen Skandinavien verbreitet. Es gibt regional begrenzt auftretende Unterarten.
Die Laichzeit ist von April bis Juni. Von den Weibchen werden zwischen 300 und 1.500 Eier in Bodennähe, an Steinen, Wurzeln oder Pflanzen in mehreren Portionen abgelegt und dann von den Männchen besamt. Die Larven schlüpfen nach 4 bis 6 Tagen. Als einzige einheimische Fischart können sich Steinbeißer-Weibchen mittels Parthenogenese asexuell fortpflanzen: Ihre Eizellen teilen sich automatisch zu neuen Fischen, Mutter und Tochter gleichen einander genetisch wie Zwillinge. Das können aber nur „Hybridweibchen“, die als Kreuzung aus zwei Arten entstanden sind (vgl. das Maultier).
Europäischer Schlammpeitger:
Merkmale:
Der Europäische Schlammpeitzger hat einen aalartig langgestreckten Körper, der vorne walzenförmig und im Querschnitt drehrund ist, hinten aber seitlich etwas abgeflacht. Seine Haut ist stark schleimig, die Schuppen sehr klein. Das unterständige Maul ist eng, der Oberkiefer trägt sechs Barteln, der Unterkiefer vier. Der für viele Schmerlen typische Dorn unter dem Auge fehlt. Die Schwanzflosse ist abgerundet, die Seitenlinie unvollständig. Die Fische sind von brauner Farbe, mit einem dunkelbraunen Rücken und helleren Seiten, die von einem mittig verlaufenden breiten dunkelbraunen Längsstreifen und zwei schmaleren Streifen darüber und darunter gemustert werden. Die Bauchseite ist hell.
Nahrung:
Seine Nahrung setzt sich aus Wirbellosen, Larven von Insekten, kleinen Krebsen, Schnecken und Muscheln, die am Gewässerboden gesucht werden, zusammen.
Lebensweise:
Er bevorzugt den schlammigen Boden stehender oder langsam fließender Gewässer als Lebensraum. Er ist nachtaktiv und hält sich tagsüber verborgen. Die Art verfügt über eine ausgeprägte Darmatmung. Aus der an der Oberfläche geschluckten Luft wird der Sauerstoff im stark durchbluteten Darm aufgenommen. Dies unterstützt die Kiemenatmung so gut, dass der Europäische Schlammpeitzger auch in sehr sauerstoffarmen Gewässern vorkommt. Vor einem Wetterwechsel wird die Art oft unruhig und schnappt häufig an der Wasseroberfläche nach Luft („Wetterfisch“). Männchen (Milchner) und Weibchen (Rogner) zeigen ein Laichverhalten, bei dem sie einander umschlängeln. Die Laichzeit liegt zwischen April und Juni, während dieser Zeit werden die Eier an Pflanzen und deren Wurzeln abgelegt.
Der Schlammpeitzger ist ein 15 bis 30 cm langer Süßwasserfisch, der in Frankreich vom Stromgebiet der Loire an nördlich, über Mitteleuropa (nördlich der Alpen) bis nach Osteuropa vorkommt. Das östlichste Vorkommen ist das Stromgebiet der Wolga. Auf dem Balkan kommt er im Stromgebiet der Donau und nördlich davon vor.